Hotelerweiterung Kloster Eberbach
Das neue Hotelgebäude fügt sich mit behutsamer Bescheidenheit in die Klosteranlage ein und ergänzt das Ensemble mit seinen schmalen Baukörpern in der Verlängerung des Bestandsgebäudes. Von der Klostermauer zurückgesetzt begrenzt es einen neuen privaten Gartenraum, zu dem sich die ergänzenden Hotelfunktionen wie Tagung und Wellness öffnen. Der Zugang zum Hotel erfolgt durch das bestehende Tor der inneren Klostermauer nördlich des Bestandsgebäudes über einen kleinen Vorhof in den gemeinsamen Lobbybereich. Vorbei an der Rezeption führt der Weg in den gastronomischen Bereich im Altbau mit einem Frühstücksraum, einer Bar, einer Showküche sowie dem Gastraum des Restaurants. Der Tagungsbereich grenzt ebenfalls direkt an die Lobby und erstreckt sich in den Neubau. Der architektonische Rahmen für die Erweiterung der Klosteranlage ist eindeutig durch die orthogonal zueinander geordneten langen Baukörper gegeben. Mit unserem Hotelneubau bauen wir die Anlage weiter und schaffen neue qualitätvolle Innen- wie Außenräume ohne expressive Gestalt. Die Gesellschaftsbereiche und deren andienenden Funktionen sind im Erdgeschoss vorgesehen und sind in einem reibungslosen Nebeneinander separat oder auch gemeinsam nutzbar. Die westliche Wegeverbindung zum Hang wird in Teilen glasüberdacht und erweitert hier die Foyer- und auch Gastbereiche. Den Tagungsräumen werden separate Foyerflächen mit unterschiedlichen Ausblicken und Atmosphären zugeordnet. Die Hotelzimmer in den Obergeschossen sind unterschiedlicher Qualität und werden zur Westseite mit kleinen Loggien versehen, die einen Zwischenraum zur Natur schaffen. Von den nach Osten orientierten Zimmern öffnet sich der Blick über die Klosteranlage in die Weite. Der zweigeteilte lineare Baukörper mit seinen zueinander verschobenen Satteldächern, ergänzt das Gebäudeensemble – und baut es weiter. Das Schulgebäude bleibt nur mit seiner Klostermauer erhalten, und überdeckt mit einer neuen Dachkonstruktion den Meditations- und Ruheraum des Wellness, der sich in den Garten erweitert. Die Anbindung an den Altbau erfolgt über einen niedrigeren Baukörper, der sich über zwei Geschosse öffnet und mit einer Rampe auch das Obergeschoss des Altbaus mit einem Aufzug erschließt. Mit vertikal gegliederten Holzfassaden und Schieferdächern wird die Hotelerweiterung zu einem Selbstverständnis in der Verbindung mit der prächtigen Klosteranlage und dem umgebenden Waldraum.
Auslober: Stiftung Kloster Eberbach
Offener 2-phasiger Realisierungswettbewerb 2021